Du wohnst auf sehr engem Raum, und Gäste kündigen sich an. Insbesondere wenn es sich dabei um neue Bekannte handelt, kann dabei Unsicherheit aufkommen: Ist eine kleine Wohnung peinlich?
Nein, es gibt keinen Grund, sich für eine begrenzte Wohnfläche zu schämen. Warum du darauf sogar stolz sein darfst, erfährst du hier.
Wohnen ist kein Statussymbol
Mein Haus, meine Yacht, mein Pool: Häufig ist es vor allem der Vergleich mit Anderen, der uns verunsichert. Leben deine Freunde auf betont großem Fuß, entsteht schnell die Frage: Ist meine kleine 1 Zimmer Wohnung peinlich?
Du hast womöglich den Eindruck, nicht mithalten zu können und deshalb von den anderen verachtet zu werden, sobald sie deine Wohnsituation kennenlernen.
Doch tatsächlich ist die Wohnung kein Statussymbol, sondern vielmehr dein persönlicher Rückzugsort. Wichtiger als möglichst viele Quadratmeter oder gar eine luxuriöse Einrichtung ist, dass du selbst dich in deinen vier Wänden so wohl wie möglich fühlst.
Das gelingt über eine raffinierte Gestaltung, viele persönliche Elemente sowie die nötige Portion Sauberkeit. Es gibt nämlich durchaus Aspekte des Wohnens, die wirklich peinlich werden können.
Was Menschen peinlich finden
Fragst du verschiedene Personen, was sie wirklich unangenehm oder gar peinlich finden, wenn sie bei anderen zu Gast sind, erhältst du ein erstaunlich einheitliches Ergebnis: Kaum jemand stört sich an der schieren Wohnungsgröße oder einer recht einfachen Einrichtung. Doch die folgenden drei Punkte fallen immer wieder negativ auf.
1. Unsauberkeit
Die meisten Menschen möchten sich als Gäste einfach wohlfühlen können. Dafür ist nichts so entscheidend wie eine gepflegte, saubere Umgebung. Lege daher höchste Priorität darauf, deine vier Wände so gut wie möglich in Schuss zu halten. Selbst, wer über wenig Zeit oder finanzielle Mittel verfügt, kann seine Räumlichkeit dauerhaft in gutem Zustand erhalten.
Tipp:
15 Minuten täglich einen kleinen Teil putzen ist besser als einmal alle paar Monate in einer XXL-Aktion. Denn so bist du jederzeit auch auf unangemeldeten Besuch eingestellt und kannst deine Gäste mit gutem Gewissen empfangen.
2. Ausladende Unordnung
Deine Wohnung ist zwar so sauber, dass deine Freunde vom Boden essen könnten. Doch überall liegen Dinge herum, sodass es schon schwerfällt, einen freien Sitzplatz zu ergattern? Nicht sehr einladend! Natürlich stellt es insbesondere bei wenig Platz oft eine Herausforderung dar, sein Hab und Gut irgendwie unterzubringen.
Dekorative Lösungen wie Aufbewahrungsboxen bringen jedoch auch mit wenig Aufwand die nötige Struktur in deine Inneneinrichtung. Oft hilft es auch, minimalistischer zu leben und sich von zu viel Ballast zu trennen. Das ist allerdings Geschmackssache.
3. Fehlende Gemütlichkeit
Ungepflegte, muffige oder chaotische Umstände lassen es an Gemütlichkeit fehlen. Aber auch eine sehr uninspirierte, lieblose Gestaltung deines Reiches verhindert, dass du oder deine Gäste sich wirklich wohlfühlen. Dabei bietet gerade geringer Platz viel Raum für Kreativität. Finde günstige Wege, um deinen Räumen ein wohnliches Flair zu verleihen.
Dafür muss die Wohnung nicht makellos sein: Kleine Mängel wie fleckige Wände, Risse oder sonstige Schäden sind ok. Es macht jedoch viel aus, ob du dich um eine stilvolle Balance bemühst.
Tipp:
Damit es in deiner kleinen Wohnung nicht unangenehm riecht, lüfte regelmäßig und vor allem bevor du Besuch empfängst.
Das Wesen zählt – und nicht die Wohnsituation
Wer seine Wohnung nicht sauber und gepflegt hält, lässt damit Schlüsse auf sein Wesen zu. Viele Menschen schließen durch diese negativen Eindrücke auf einen nachlässigen, trägen und einfallslosen Charakter.
Und der kommt in den seltensten Fällen gut an. Doch umgekehrt geht daraus eine wichtige Erkenntnis hervor: Deine Freunde mögen dich, für das, was du bist – und nicht etwa wegen deiner tollen Wohnung.
Sollte doch einmal eine neue Bekanntschaft dabei sein, die dich wegen deiner Wohnsituation ablehnend oder geringschätzig behandelt, dann sieh es positiv: Dadurch weißt du direkt, woran du bist. Denn derart oberflächliche Ansichten würden sich früher oder später auch unabhängig von der Wohnung negativ bemerkbar machen.
Häufig nehmen wir unsere vermeintlichen Mängel aber überdeutlich wahr, während andere sie noch nicht einmal bemerken. Das gilt für andere Unzufriedenheiten mit uns selbst ebenso wie für die nicht perfekte Wohnung. Meistens sind alle Menschen eher mit sich selbst beschäftigt.
Tipp:
Nicht vergleichen! Solange du deine Situation im Moment nicht aktiv ändern kannst, bringt es nichts, sich mit Anderen zu vergleichen. Natürlich wohnen viele Menschen in großen Häusern. Andere hingegen haben nicht einmal eine Bleibe. Sich mit vermeintlich Bessergestellten zu vergleichen, bringt dich konstruktiv nicht weiter und sorgt stattdessen nur für schlechte Stimmung. Besser investierst du diese Energie in kreative Wohnideen für kleine Räume.
Kleine Wohnung ganz groß
Tatsächlich ist eine kleine Wohnung nicht peinlich. Im Gegenteil, du kannst sogar richtig stolz darauf sein. Vielleicht kannst du dir aktuell nichts anderes leisten. Dennoch erhältst du das aufrecht, was du hast – und auch das ist eine beachtliche Leistung.
Manche Menschen entscheiden sich aber auch ganz bewusst für ein gewisses Understatement beim Wohnen. Denn hier macht sich das Weniger-ist-mehr-Prinzip gleich dreifach bezahlt!
1. Kleine Wohnung spart bares Geld
Du bist kein Stubentiger, sondern gerne viel auf Achse? Dann hilft dir eine günstige Wohnung dabei, deine Prioritäten zu verwirklichen. Du bewirtschaftest eine kleinere Fläche und hältst dadurch neben der Miete auch deine Heizkosten in Grenzen. Schäme dich nicht dafür, sondern sei stolz auf deine Raffinesse.
2. Weniger Raum, weniger Putzaufwand
Je weniger Zimmer, desto mehr Zeit bleibt für das Wesentliche: Da du eine deutlich geringere Anzahl an Quadratmetern zu putzen hast, kannst du die freie Zeit in Aktivitäten investieren, die dich erfüllen.
Übrigens:
Entgegen übersteigerten Vorbildern auf Social Media und Co. ist es auch nicht peinlich, sich keine Putzhilfe leisten zu können oder zu wollen. Tatsächlich wirkt eine Portion bodenständiger Realitätssinn auf die meisten Menschen heutzutage erfrischend sympathisch.
3. Kreative Gestaltung bietet Gesprächsstoff
Durch den begrenzten Raum musst du wahrscheinlich oft improvisieren. Deine Wohnung verlangt dir deine ganze Kreativität ab, um sie so einladend wie möglich zu präsentieren? Es gibt schier unendlich viele kleine Tricks, die das Zimmer größer, heller und aufgeräumter wirken lassen.
Schon allein das Spiel mit Farben macht viel aus. Oder hast du bereits angefangen, in die Höhe zu denken und so auch den vertikalen Raum zu nutzen – etwa mithilfe eines Hochbettes oder zur Aufbewahrung wenig benötigter Gegenstände?
Perfekt, denn so wohnst du nicht nur schöner, sondern hast auch gleich noch den interessanteren Gesprächsstoff parat. Anstatt mit deinem materiellen Besitz zu protzen, unterhältst du die Gäste mit deiner kreativen Vielseitigkeit.
Fazit: Es kommt nicht auf die Größe an!
Solange du dich in deinem Reich wohlfühlst, bleibt die Größe zweitrangig. Für das nötige Ambiente kannst du mit geringem zeitlichen und finanziellen Aufwand bereits eine Menge tun. Fühlst du dich über Dauer trotzdem beengt, lohnt es sich, machbare Optionen für einen Wohnungswechsel auszuloten.
Eine kleine Wohnung ist jedoch absolut nicht peinlich. Sie kann mindestens so einladend wirken wie ein üppiges Wohnparadies. Zugleich bringt sie einige erstaunliche Vorteile mit. Hast du dennoch Bedenken, was neue Bekannte, Flirts oder Freunde über deine enge Wohnung denken könnten?
Dann geh in die Offensive und sprich das Thema vor dem Besuch ganz direkt an. Mit einer Prise Humor gewürzt wirkt diese Offenheit charmant. Zudem wirst du dabei schnell merken, dass die Größe deiner Wohnung für deine Kontakte überhaupt keine Rolle spielt.