Eine clevere Einrichtung hilft dir, kleine Räume größer wirken zu lassen – umgekehrt gilt es, einige Fettnäpfchen zu umgehen, damit Zimmer nicht kleiner erscheinen, als sie tatsächlich sind. Wir zeigen dir 14 Ideen, die einen kleinen Raum optisch vergrößern.
1. Helligkeit über alles
Um einen kleinen Raum optisch zu vergrößern gilt: je heller, desto besser. Weiße Wände sind nicht bei jedem beliebt. Doch sie bewähren sich auf engem Raum, vor allem wenn sie mit der Farbe von Möbeln, Fensterrahmen und Heizkörpern verschmelzen.
Es muss allerdings auch gar nicht immer Weiß sein. Achte einfach auf eine helle Ausstrahlung deiner Raumfarben. Sehr passend sind:
- Creme: weniger hart und steril als Reinweiß
- Sand, Beige und ähnliche Naturtöne
- Hellgrau und Taupe für ein modernes Flair
- Helle Blautöne: Sie greifen ein Stückchen Himmel auf und suggerieren so Weite.
Neben den Wänden spielt aber natürlich auch die Farbe deiner Möbel und Wohnaccessoires eine entscheidende Rolle. Setze das helle Farbschema auch hier fort.
Tipp:
Du liebst trotzdem die eher dunklen Seiten des Farbspektrums? Dann nutze sie, schließlich ist es dein Rückzugsraum und dein Geschmack steht an erster Stelle. Tatsächlich bringen auch dunkle Nuancen ihren Vorteil mit: Denn sie lassen die Konturen des Raumes verschwimmen. Das gilt insbesondere, wenn du Möbel in einem ähnlichen Ton wählst.
2. Auf Unterteilungen verzichten
Vor allem wenn du eine Einraumwohnung wie etwa eine 20 qm Wohnung einrichten willst, können Abgrenzungen der verschiedenen Wohnbereiche für mehr wohnliche Geborgenheit sorgen.
Um sehr kleine Räume größer wirken zu lassen, empfiehlt sich allerdings exakt das Gegenteil. Setze besser auf ein offenes Wohnkonzept mit fließenden Übergängen. Das gelingt, indem du auf zu starke Kontraste verzichtest.
Auch visuelle Grenzen im Raum wie Raumteiler, quer aufgestellte Möbel oder verschiedene Teppiche zerstückeln die Wohnfläche optisch. Dadurch entsteht viel leichter ein gedrungener und überladener Eindruck, als wenn das Auge zunächst eine einzige große Fläche wahrnimmt.
3. Für eine klare Linie sorgen
Auch um optische Unterbrechungen zu vermeiden, hilft dir die Kraft der Farben. Lege bei der Raumgestaltung deinen Lieblingston fest. Dieser sollte eher zurückhaltend und neutral ausfallen.
Dazu wählst du maximal zwei weitere Farben, um ein unruhiges Flair zu vermeiden. Handelt es sich dabei um Abstufungen des Haupttones, erzielst du ein besonders fließendes und dezentes Ergebnis. Magst du hingegen kräftige Farben, dann gönne dir einen Akzentton.
Tipp:
Nach demselben Ansatz ist es auch eine gute Idee, auf wilde Muster und Designs eher zu verzichten. Stattdessen bringen unifarbene Looks die nötige Weite mit.
4. Akzentwände – Ja, aber …
Akzentwände können beides: Den Raum öffnen – und ihn vollkommen überladen. Ist dir möglichst viel optische Weite wichtig, dann wähle höchstens eine Wand in einer abweichenden Farbe – oder verzichte ganz darauf.
Akzentfarbe
Wände in hellem Blau sind toll. Sie holen dir etwas Himmel in die Wohnung. Wie ein zusätzliches Fenster können sie einen kleinen Raum optisch vergrößern. Ebenso bringen ein bis zwei Stufen dunklere Nuancen der Hauptwandfarbe Dimension ins Zimmer.
Fototapete
Fototapeten erfordern Fingerspitzengefühl. Hast du Lust auf ein üppiges Motiv an der Wand, dann suche dir eines aus, das viel Himmel oder weite Horizonte zeigt. Auf Kleinteiliges sollte die Tapete in jedem Fall verzichten.
Tipp:
Entscheidest du dich für Akzentwand oder Fototapete, dann halte die sonstige Wand- und Raumgestaltung umso dezenter.
5. Struktur und Ordnung für mehr Raum
Ein aufgeräumter Raum wirkt einfach größer, das hat sicher jeder bereits einmal festgestellt. Sich türmende Wäscheberge, wild herumliegende Sachen auf dem Boden oder der Mangel jeglicher freien Ablagefläche erzeugen nicht gerade den Eindruck eines großzügigen Platzangebotes.
Ein ganz einfacher Trick liegt deshalb darin, deine Wohnung möglichst aufgeräumt zu halten. Dafür am besten zunächst einmal ausmisten. Dann allem, das bleiben darf, einen festen Platz zuweisen – Konsequenz walten lassen.
Ordnungshelfer wie Aufbewahrungsboxen, beschriftete Körbe und Stauraum-Möbel unterstützen dich im Kampf gegen das Chaos.
6. Eine optische Streckung erzeugen
Niedrige Räume
Bereits die Illusion von Höhe kann kleine Räume größer wirken lassen. Wohnst du hingegen unter einer niedrigen Zimmerdecke, helfen folgende Vorgehensweisen:
- Den Raum auch in der Höhe komplett ausnutzen – natürlich nicht rundum, aber einige fast deckenhohe Regale oder Schränke deutlich über Augenhöhe lassen die Wände höher wirken.
- Vorhänge deutlich oberhalb der Fenster anbringen und ein ganzes Stück darunter enden lassen, auch diese vertikale Linie sorgt für Länge.
- Muster entlang der Wände, Türen und Vorhänge sollten ebenfalls die vertikale Linie betonen. Das gelingt etwa mit Längsstreifen.
Hohe Wände
Sind die Wände ohnehin hoch, wie es in einer klassischen Altbauwohnung der Fall ist, dann verkraften sie eine Betonung der Breite.
Das gelingt etwa, indem du einen umlaufenden Querstreifen in die Wandgestaltung integrierst.
Zudem lassen extrahohe Wände natürlich viel Stauraum nach oben offen. Diesen solltest du unbedingt ausnutzen.
7. Wenn Muster, dann Streifen
Streifen sind die besten Muster, um einen kleinen Raum optisch zu vergrößern. In der Mode gelten sie je nach Verlauf als Dick- oder Schlankmacher. Das Prinzip kannst du auch bei der Inneneinrichtung im Hinterkopf behalten:
- Längsstreifen lassen größer und schmaler wirken
- Querstreifen betonen die Breite
- Zarte Streifen wie etwa Nadelstreifen in geringem Farbkontrast nimmt das Auge als einheitliche Fläche wahr. Dicke Streifen in harten Farbblöcken erzielen einen gegenteiligen Effekt.
8. Harmonische Möbel können kleine Räume größer wirken lassen
Wähle deine Möbel in Größe und Format passend zum Raum aus. Das heißt: Um kleine Räume größer wirken zu lassen, sollten die Möbel darin eher filigran ausfallen.
Dafür müssen sie nicht unbedingt besonders klein sein. Vielmehr sollten sie eine leichte und luftige Ausstrahlung mitbringen. Das gelingt etwa durch:
- Schränke, Sessel, Sofas etc. auf schlanken Standfüßen
- Betten mit freier Unterseite
- Geflochtene oder Korb-Details
Wichtig ist außerdem, den Raum nicht mit Möbeln vollzustopfen. Das ist manchmal leichter gesagt, als getan, wenn einfach Stauraum her muss. Doch anstelle unzähliger Kleinmöbel setze besser auf weniger, und dafür größere Möbel, die dir mehr Platz und Ablage bieten.
9. Spieglein, Spieglein, an der (richtigen) Wand
Spiegel sind die Superstars unter den Raumvergrößerern. Sie nehmen kaum Extraplatz weg, sind günstig zu beschaffen und erfüllen noch dazu den wertvollen Nebeneffekt, dass du dein tägliches Erscheinungsbild darin überprüfen kannst.
Um einen kleinen Raum optisch zu vergrößern, setze auf möglichst große Spiegel und platziere sie mindestens auf Augenhöhe. Dann sieht es so aus, als würde die gespiegelte Fläche tatsächlich in der Wand weitergehen: Voilà, alles wirkt größer.
Dieser Effekt gelingt allerdings nur, wenn du das Richtige spiegelst. Achte darauf, dass gegenüber deines Spiegels eher keine unruhigen, kleinteiligen oder beengenden Bereiche liegen. Das wären etwa: offene und unaufgeräumte Regale oder auch sehr dunkle Flächen.
- edle moderne Optik
- hält stehend oder hängend
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
Tipp:
Eine besonders starke Wirkung erzielst du, wenn der Spiegel einem Fenster gegenüberliegt.
10. Geschlossenheit für mehr Ruhe
Stauraum an die Macht, kaum etwas ist wichtiger auf engem Raum – doch, das Flair! Achte darauf, im Zweifelsfall geschlossene Schränke zu bevorzugen.
Offene Regale, gerne noch komplett vollgestopft, erzeugen ein unruhiges Ambiente anstelle der gewünschten Größe. Ist kein Möbelkauf geplant, dann ziehe in Erwägung, entsprechende Regale mit einfachen Vorhängen abzudecken.
Tipp:
Stauraum-Möbel helfen dabei, offene Regale zu entlasten und den Ballast auf dem Blickfeld zu schaffen.
11. Nicht zu minimalistisch denken
Ein gewisser Minimalismus ist notwendig, damit der Raum nicht überladen wirkt. Lasse dich deshalb aber nicht dazu verleiten, nur noch funktional an die Gestaltung heranzugehen. Wirkt die Wohnung karg und lieblos, erscheint sie automatisch auch beengender und kleiner.
Weniger, aber dafür sorgsam ausgewählte und klug platzierte Dekorationen lassen deine vier Wände wohnlich und individuell wirken. Sie erzeugen den Eindruck, als hättest du ohnehin Platz im Überfluss und könntest es dir leisten, nicht jeden Winkel purer Funktionalität zu unterwerfen.
Bilder können kleine Räume größer wirken lassen und nehmen keine Stellfläche in Anspruch. Hänge sie allerdings unbedingt möglichst hoch, am besten sogar ein Stück über Augenhöhe.
Tipp:
Achte auf die Zimmerecken. Sie ziehen den Blick an und prägen den Raum besonders. Entweder sollte hier ein möglichst gut aussehendes Möbelstück stehen oder eine Dekoration.
12. Kleinen Raum optisch vergrößern durch optimale Ausleuchtung
Mehrere Lichtinseln im Zimmer schaffen ein gemütliches Ambiente und sorgen für mehr Dimension als etwa ein einziger Deckenstrahler.
Vor allem indirekte Lichtquellen sind eine gute Idee, um kleine Räume größer wirken zu lassen.
Platzierst du LED-Röhren, Lichterketten oder simple Leuchten einfach hinter Regal oder Sofa, entsteht ein warm ausgeleuchtetes Ambiente mit extra Effekt: Die Möbel erscheinen von der Wand abgerückt. So entsteht wiederum die Illusion von mehr Fläche.
Tageslicht ist jedoch mindestens ebenso wichtig. Genießt du den Luxus einer im Obergeschoss gelegenen Wohnung mit großen Fenstern, dann lasse so viel Tageslicht wie möglich einströmen.
Allein diese natürlich Helligkeit kann deinen kleinen Raum optisch vergrößern und ein offenes Flair erzeugen. Verzichte hier am besten ganz auf Vorhänge oder wähle besonders luftig-leichte und transparente Materialien.
Wer hingegen im Erdgeschoss oder in einer anderweitig eher dunklen Wohnung lebt, muss nachhelfen: Tageslichtlampen können dir das nötige Licht in den Raum zurückholen. Als Sichtschutz vor neugierigen Blicken eignen sich filigrane Klemmrollos am Fenster deutlich besser als wuchtige Vorhänge.
13. Einfach clever streichen
Willst du deinem Reich einen neuen Anstrich verleihen, dann tu es auf clevere Weise. Einige raffinierte Maler-Tricks lassen kleine Räume größer wirken:
- Beziehe beim Streichen wenn möglich die Türen und vor allem die Fußleisten mit ein. Sofort entsteht durch den einheitlichen Anstrich der Eindruck größerer Wände und damit auch eines größeren Raumes.
- Hast du dich für farbige Wände entschieden, dass achte darauf, die Zimmerdecke unbedingt heller zu streichen. Entweder lässt du sie Weiß oder wählst einige Nuancen heller als deine Wandfarbe. Eine dunkle Zimmerdecke hingegen drückt den Raum nieder wie ein unfreundlicher Gewitterhimmel.
- Räume mit Stuck strahlen eine schier unendliche Weite aus. Das kannst du imitieren, indem du beim Streichen rundum einen etwa handbreiten Streifen zur Decke hin frei lässt.
- Ebenso wie die Zimmerdecke wirkt sich auch der Boden aus: Helle Böden lassen kleine Räume größer wirken.
14. Freie Fläche schaffen
Ein enger Raum wirkt großzügiger, je mehr leere Fläche das Auge wahrnimmt.
1. Als Fixpunkt im Raum
Platziere deine Möbel also am besten entlang der Wände und lasse zur Zimmermitte hin eine große freie Fläche offen. Ein Teppich kann diesen Bereich als Zentrum markieren.
2. An den Wänden
Der Trick funktioniert auch für die Wände. Suche dir eine Wand aus und stelle bewusst keine Möbel davor auf. Ein farbiger Anstrich unterstreicht diesen freien Punkt wortwörtlich.
3. Als Ablagefläche
Widerstehe der Versuchung, jede noch so kleine Oberfläche als Stauraum zu verwenden. Bleiben bewusst Ablageflächen frei, so entsteht auch ein freieres Gefühl, wenn du dich im Zimmer bewegst.
Damit kannst du einen kleinen Raum nicht nur optisch vergrößern, sondern rundum ein weniger beengtes Flair erzeugen.