Um kleine Räume optisch zu vergrößern, musst du nicht auf Muster verzichten – im Gegenteil: Mit Streifen erzielst du sogar den gewünschten Effekt, sofern du sie richtig einsetzt. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Räume mit Streifenmustern größer wirken lässt und was du dabei beachten solltest.
Vertikale Streifen für einen optisch höheren Raum
Durch vertikale Wandstreifen, die direkt bis zum Übergang von der Wand zur Decke verlaufen, erscheint der jeweilige Raum höher, als er tatsächlich ist. Allerdings hat das senkrechte Streifenmuster dazu auch den Effekt, den Raum optisch zu verengen.
Demnach eignen sich vertikale Streifen vor allem für relativ lange und breite Räume mit niedriger Decke. Damit die Wirkung optimal zum Tragen kommt, solltest du nur eine Wand im Raum mit den Längsstreifen akzentuieren.
Tipp:
Auch diagonale Streifen strecken den Raum optisch in die Höhe. Wir raten dir jedoch, im Zweifel eher auf vertikale Streifen zu setzen, da ein diagonales Streifenmuster schnell unruhig wirken kann.
Horizontale Streifen für einen optisch breiteren Raum
Wenn du einen Raum breiter wirken lassen willst, sind horizontale Streifen ideal. Sie ziehen die Wände gewissermaßen auseinander. Bedenke aber, dass die waagerechten Streifen gleichzeitig die Decke herunterholen, sodass der Raum niedriger erscheint.
Somit empfehlen sich Querstreifen in erster Linie für Zimmer in Altbauwohnungen, die typischerweise eine hohe Decke aufweisen. Unter diesen Voraussetzungen ist es kein Problem, wenn die Decke etwas niedriger wirkt.
Rundherum verlaufender Deckenstreifen für optisch höhere Wände
Um die Wände eines Raumes optisch nach oben zu liften, kannst du umlaufend einen schmalen Streifen der Decke in der Wandfarbe gestalten. Das menschliche Auge lässt sich von einem solchen Zierstreifen täuschen, sodass die Wände höher wirken.
Die richtigen Farben für das Streifenmuster wählen
Streifen allein genügen noch nicht, um kleine Räume größer erscheinen zu lassen. Es kommt dabei auch sehr stark auf die Farbgebung an. Grundsätzlich sind helle Farben zu bevorzugen – wie immer, wenn ein Raum breiter und/oder höher wirken soll.
Wenn du dich für eine Wandgestaltung mit Streifen entscheidest, beschränkst du dich am besten auf zwei Farben. Diese stammen im Idealfall aus derselben Farbfamilie. Darüber hinaus sollten sie kontrastarm sein.
Hier einige Beispiele für geeignete Farbkombinationen bei einem Streifenmuster:
- Weiß und Beige (klassisch, schlicht)
- Weiß und Pastellrosa (romantisch)
- Weiß und Pastellgrün (romantisch)
- Weiß und Pastellblau (maritim)
- Sandfarbe und Pastellblau (maritim)
- Pastellgelb und Apricot (freundlich, warm)
Aus der Auflistung kannst du ableiten, dass du mit einer Kombination aus Weiß und einer beliebigen Pastellfarbe eigentlich immer richtig liegst. Pastellfarben haben einen hohen Weißanteil. Dadurch sind alle diese Töne so hell und zart – also genau so, wie sie sein sollen, um Räume optisch zu vergrößern.
Wir haben auch noch ein Negativ-Beispiel, damit du dir besser vorstellen kannst, was bei der Auswahl der Farben wichtig ist: Dunkelblau und Gelb passen an sich schön zusammen. Doch um einen Raum größer wirken zu lassen, ist ein dunkelblau-gelbes Streifenmuster zu kontrastreich und unruhig, wodurch es den angestrebten Effekt – also ein behaglicheres Wohngefühl durch den größer erscheinenden Raum – wieder aufhebt beziehungsweise unterminiert.
Konkrete Möglichkeiten einer Raumgestaltung mit Streifen
Es gibt einige Möglichkeiten, einen Raum mit Streifen zu gestalten, um ihn so größer wirken zu lassen. Im Folgenden gehen wir kurz auf die verschiedenen Varianten ein.
1. Wandgestaltung
Wer sich für eine Raumgestaltung mit Streifen entscheidet, versieht in der Regel die Wände beziehungsweise eine Wand des Zimmers mit vertikalen oder horizontalen Streifen – je nachdem, ob der Raum höher oder breiter erscheinen soll.
Die Wandgestaltung mit Streifen ist hauptsächlich auf zwei Arten realisierbar:
- Streifen mit Wandfarbe an die Wand malen
- Tapete mit Streifenmuster verwenden
Tipp:
Willst du den Raum betont natürlich einrichten? Dann kannst du beispielsweise auch auf Holzpaneele zurückgreifen. Bringe diese einfach senkrecht oder waagerecht an der Wand an, um Letztere optisch in die Höhe oder Breite zu ziehen.
2. Möbel
Klingt vielleicht erst einmal komisch, stimmt aber: Du kannst Streifen auch einfach durch bestimmte Möbel in den Raum integrieren, den du gerne optisch vergrößern möchtest.
Im Handel sind viele Schränke – von Low-, Side- und Highboards über Vitrinen bis hin zu Kleiderschränken – mit einem vertikalen oder horizontalen Streifenmuster erhältlich.
Des Weiteren hast du die Möglichkeit, mehrere lange Wandregale mit einem Boden untereinander aufzuhängen, um Querstreifen zu simulieren. Dies gelingt dir auch, wenn du ein hohes und breites Regal mit vielen Böden an die Wand stellst.
Praktisch: Mit Regalen erzeugst du nicht nur eine spezielle Art von Streifenmuster, sondern schaffst auch gleich noch Stauraum, beispielsweise für Bücher, CDs, DVDs/Blu-rays, Deko und mehr.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Streifeneffekt mit Möbeln bei weitem nicht so gut zur Geltung kommt wie mit einer gestreiften Wandgestaltung durch Farben oder Tapeten.
Tipp:
Befinden sich im Raum große Fenster oder eine Balkontür, die du mit einem Vorhang ausstatten willst, kannst du auch ein Modell mit Streifenmuster wählen. Allerdings wirkt ein gestreifter Vorhang nur raumvergrößerend, wenn er zugezogen ist und eine ordentliche Fläche an der Wand in Anspruch nimmt.
Fazit: Raum größer wirken lassen mit Streifen
Vertikale, also senkrechte Streifen lassen einen Raum höher, aber auch enger wirken. Demgegenüber erscheint ein Zimmer mit horizontalen, also waagerechten Streifen breiter, gleichzeitig allerdings auch niedriger.
Am besten kommen die genannten Effekte durch eine entsprechende Wandgestaltung zum Tragen, wobei du immer nur eine Wand akzentuieren solltest.
Gestalte das Streifenmuster in zwei hellen und kontrastarmen Farben aus derselben Farbfamilie – kombiniere beispielsweise Weiß mit deinem bevorzugten Pastellton.