In einer kleinen Wohnung ist jeder verfügbare Stauraum wertvoll. Und manchmal tut sich sogar in Bereichen welcher auf, an die man normalerweise nicht denkt. Unser Beitrag beschäftigt sich damit, wie du praktischen Stauraum über Türen schaffen und nutzen kannst.
Einfache Regalböden über verschiedenen Türen anbringen
Die einfachste Möglichkeit, Stauraum über einer Tür zu schaffen, ist die Befestigung eines simplen Wandregals. Ein solches kannst du im Grunde über jeder Zimmertür anbringen.
Aber: Herkömmliche Wandregalböden sind nicht besonders belastbar. Nutze sie also für leichtere Gegenstände. Überhaupt solltest du Wandboards nicht zu schwer beladen, um kein Risiko einzugehen.
Zudem raten wir dir, den Herstellerangaben zum maximalen Belastungsgewicht nicht blind zu vertrauen, sondern auch in diesem Fall lieber etwas tiefer zu stapeln, im wahrsten Sinne.
Tipp:
Um für mehr Stabilität zu sorgen und die Belastbarkeit ein bisschen zu erhöhen, montierst du Wandboards am besten mit Regalstützen.
Stabile Ablage über der Tür bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Du kannst auch selber eine Ablage über der Tür bauen. Eine solche empfiehlt sich vor allem für einen kleinen, schmalen Flur, um hier Extra-Stauraum zu schaffen. Doch selbstverständlich ist die folgende Anleitung auch in anderen Räumen umsetzbar. Im Wohn- oder Schlafzimmer eignet sich eine „Wand-zu-Wand-Ablage“ als Bücherregal.
Diese Materialien und Hilfsmittel benötigst du:
- Holzplatte
- Holzlatten
- Dübel 8 mm x 40 mm
- Schrauben 3,5 mm x 50 mm
- Holzleim
- Leimklemmen
- Akku-Schlagbohrschrauber
- Bohreraufsätze: 5 mm und 8 mm
- Hand- oder Akku-Stichsäge
- Klar- oder Farblack
- Flachpinsel
- Zollstock
- Wasserwaage
- Bleistift
1. Miss mit dem Zollstock den Bereich über der Tür aus, in den du deine DIY-Ablage einbauen willst. Relevante Maße sind die Breite und Tiefe.
Tipp:
Während die Breite durch die Wände links und rechts vorgegeben wird, kannst du die Tiefe selber bestimmen. Achte aber darauf, dass deine Ablage über der Tür nicht allzu weit in den Raum hineinragt, ansonsten hat das gesamte Zimmer schnell eine erdrückende Ausstrahlung.
2. Säge die Holzplatte mit einer Säge passend zu.
- Länge: gemessene Bereichsbreite minus 5 mm
- Breite: gewünschte Ablagentiefe
Tipp:
Zeichne die Maße vor dem Sägen mit einem Bleistift auf die Holzplatte.
Achtung: Viele Räume sind nicht absolut rechtwinklig-eckig. Oft fällt der Innenputz zur Ecke hin ein wenig dicker aus. Damit die Platte am Ende schön passt, ohne zu klemmen, solltest du sie schon jetzt, also vor dem nächsten Schritt, testweise in die Nische halten.
Sitzt gut? Wunderbar, dann kannst du zum nächsten Schritt übergehen.
In den Ecken hakt es ein bisschen? Dann miss die Stellen gleich noch einmal präzise nach und säge die Seiten der Holzplatte leicht schräg.
Im Endeffekt sollte sich der Boden ganz genau in die Nische hineinschieben lassen – Millimeterarbeit.
3. Schneide die Leisten zu.
- lange Leiste für die vordere Plattenunterkante: gleiche Länge wie bei der Platte
- lange Leiste als hintere Auflage: Plattenlänge minus 5 cm
- kurze Leisten als seitliche Auflagen: gewünschte Bodentiefe minus 3 cm
Hinweis: Die lange Leiste als hintere Auflage brauchst du nur, wenn die Holzplatte über 1 m lang ist und/oder du sie relativ schwer beladen möchtest. Doch um für maximale Stabilität zu sorgen, kannst du sie natürlich auch dann verwenden, wenn die Platte kleiner ist und/oder die Gegenstände, die du auf ihr platzieren willst, leichter sind.
4. Bohre die drei soeben zugeschnittenen Auflageleisten mit einem Bohrer vor. Der Bohreraufsatz sollte einen Durchmesser von 5 mm haben.
- lange Leiste: je ein Loch in der Mitte, links und rechts
- kurze Leisten: je ein Loch links und rechts
Tipp:
Lass an den Seiten jeweils etwa 4 cm Platz und setze das Loch stets mittig an.
5. Verleime die Leiste für die vordere Plattenunterkante. Es geht um die lange Leiste, die du im vorhergehenden Schritt nicht vorgebohrt hast. Leime sie bündig unter die Vorderkante der Holzplatte:
- Leim auf die schmale Fläche der Leiste auftragen.
- Leiste bündig auf die vordere Unterkante der Holzplatte auflegen.
- Platte und Leiste mittels Handleimklemmen fest aufeinanderpressen.
- An der Leimfuge herausquellenden Leim gleich mit einem feuchten Tuch entfernen.
- Warten, bis der Leim ausgehärtet ist.
So entsteht ein Winkel, der die Platte gut aussteift. Dies wiederum gewährleistet, dass die Ablage auch ein bisschen Gewicht aushält und nicht durchbiegt oder gar bricht.
6. Lackiere die Holzplatte. Um ihre natürliche Holzfarbe und Maserung zu erhalten, verwendest du einfach Klarlack oder transparentes Öl. Du hast aber auch die Möglichkeit, sie farbig zu lackieren und damit einen kreativen Akzent zu setzen.
Wichtig:
Achte darauf, dass die Farbe mit der sonstigen Einrichtung harmoniert.
Zwei Anmerkungen:
- Das Lackieren, und sei es nur mit Klarlack, ist eine sehr sinnvolle Maßnahme, weil der Lack das Holz schützt.
- Halte dich beim Auftrag deines ausgewählten Lacks an die Herstellerangaben.
7. Bereite die Befestigung der Auflageleisten an der Wand vor. Zeichne an Letzterer die Höhe an, auf der du die Holzplatte haben willst. Halte danach jede Leiste an die für sie vorgesehene Stelle und markiere die Löcher an der Wand.
Wichtig:
Die Leisten müssen alle exakt auf derselben Höhe liegen, damit die Ablage am Ende gerade ist. Um das sicherzustellen, behilfst du dich am besten mit einer Wasserwaage.
8. Bohre alle Löcher mit einem 8-mm-Bohrer.
Hinweis:
Benutze einen Bohrer, der für deine Wand geeignet ist.
9. Setze die 8-mm-Dübel ein.
10. Schraube die Auflageleisten an die Wand.
11. Lege die Holzplatte auf. Dabei soll die aufgeleimte Leiste nach unten zeigen.
Tipp:
Willst du für noch mehr Stabilität sorgen und ganz sichergehen, dass die Ablage nicht verrutschen kann, so schraube die Platte fest. Bohre seitlich und eventuell auch hinten am Rand den Ablageboden vor und befestige ihn von oben mit 3,5 mm x 50 mm großen Schrauben.
Fertig ist dein Stauraum über der Tür!
Selbstverständlich kannst du nach diesem Schema auch mehrere Ablagen über der Tür befestigen, je nachdem, wie hoch die Wand ist.
