Die Zahl der 1-Personen-Haushalte nimmt kontinuierlich zu. Dadurch ist natürlich das Interesse an kleinen Wohneinheiten gestiegen. Hinzu kommt, dass Wohnen grundsätzlich immer teurer wird, sodass viele Menschen lieber kleiner wohnen, um Kosten zu sparen.
Kurz gesagt: 1-Zimmer-Wohnungen sind im Trend. Doch was versteht man eigentlich genau unter einer 1-Zimmer-Wohnung? Worin liegen ihre Vor- und Nachteile? Und wie hoch ist die Miete in 1-Zimmer-Wohnungen ungefähr? All das erfährst du in diesem Beitrag!
Was ist mit 1-Zimmer-Wohnung bzw. 1,5-Zimmer-Wohnung genau gemeint?
Auch wenn die Bezeichnung teilweise irritiert: Eine 1-Zimmer-Wohnung besteht in der Regel aus mehreren Räumen. Als Zimmer gelten nur jene Räume, die man individuell nutzen kann, also beispielsweise als Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Arbeitszimmer.
Flur, Badezimmer, WC, Küche, Balkon/Loggia/Terrasse, Abstellkammer und Kellerabteil werden hingegen nicht als Zimmer gerechnet, weil sie einen mehr oder weniger festen Zweck erfüllen. Demnach steht dir in einer 1-Zimmer-Wohnung genau ein individuell nutzbarer Raum zur Verfügung. Dieser fungiert dann üblicherweise als Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer in einem.
Kleinere Räume als 6 qm, zählen als halbes Zimmer, deswegen spricht man oft auch von 1,5 Zimmer Wohnungen.
Unterschiedliche Raumaufteilungen in 1-Zimmer-Wohnungen
Trotz der überschaubaren Anzahl an Räumen sind 1-Zimmer-Wohnungen oft ganz unterschiedlich aufgebaut. Hier einige Beispiele für mögliche Raumaufteilungen:
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer, Küche, Flur, Bad, WC, Abstellkammer, Balkon/Loggia/Terrasse und Kellerabteil = 8 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer, Küche, Flur, Bad, WC, Abstellkammer und Balkon/Loggia/Terrasse = 7 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer, Küche, Flur, Bad mit integriertem WC, Abstellkammer und Kellerabteil = 6 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer mit integrierter Küchenzeile, Flur, Bad mit integriertem WC, Balkon/Loggia/Terrasse und Kellerabteil = 5 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer, Küche, Flur und Bad mit integriertem WC = 4 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer mit integrierter Küche, Bad mit integriertem WC und Balkon/Loggia/Terrasse = 3 getrennte Räume
- 1 Wohn-/Schlaf-/Arbeitszimmer mit integrierter Küche und Bad mit integriertem WC = 2 getrennte Räume
Wie du siehst, kann eine 1-Zimmer-Wohnung tatsächlich bis zu 8 (!) abgetrennte Räume umfassen. Im Normalfall sind es jedoch nur 2 bis 4. Natürlich kommen auch noch viele andere Aufteilungen als die oben aufgelisteten vor. Unsere Beispiele sollen lediglich verdeutlichen, wie extrem 1-Zimmer-Wohnungen hinsichtlich der Anzahl der Einzelräume variieren können.
Manchmal spricht man dann auch von 1,5 Zimmer Wohnungen. Ein Zimmer, welches kleiner als 6 qm ist, zählt nämlich nur als halbes Zimmer. Das sind dann z. B. ein kleiner Vorraum, die Garderobe oder eine Abstellkammer.
Tipp:
Zwar sind 1-Zimmer-Wohnungen in der Regel eher klein, doch es gibt zweifelsohne auch in Bezug auf dieses Kriterium enorme Unterschiede. Es ist schon etwas anderes, ob das eigentliche Zimmer – also das zum Wohnen, Schlafen, Arbeiten sowie eventuell auch Essen gerade einmal 10 oder doch immerhin 30 qm hat. Die Gesamtwohnfläche variiert bei 1-Zimmer-Wohnungen meist zwischen 20 und 45 qm.
Was zählt bei einer 1-Zimmer-Wohnung zu den qm?
Sowohl bei 1-Zimmer-Wohnungen als auch bei solchen mit mehr Zimmern zählen alle Räume, die sich direkt in der Wohnung befinden, zu den qm. Neben Wohn-, Schlaf- und/oder Arbeitszimmer gehören also Küche, Flur, Bad und WC dazu.
Tipp:
Auch die Abstellkammer fließt in die qm-Angabe mit hinein, wenn sie direkt in die Wohnung und nicht in einen anderen Bereich des Hauses integriert ist (Letzteres kommt manchmal vor).
Sogenannte „Zubehörräume“ werden hingegen nicht einbezogen. Beispiele dafür sind Kellerabteil, Waschküche, Trockenraum, Garage und Dachboden.
Anrechnung der einzelnen Grundflächen
Wie die Grundflächen der prinzipiell „qualifizierten“ Räumlichkeiten auf die gesamte Wohnfläche angerechnet werden, hängt von der Höhe der Räume beziehungsweise Raumteile ab:
- zu 100 Prozent, wenn Räume oder Raumteile mindestens 2 m hoch sind
- zu 50 Prozent, wenn Räume oder Raumteile zwischen 1 und 2 m hoch sind
- zu 0 Prozent, wenn Räume oder Raumteile weniger als 1 m hoch sind
Spezialfall Balkon/Loggia/Terrasse
Die Grundfläche von Balkon, Loggia oder Terrasse zählt je nach Art der Wohnung unterschiedlich mit:
- bei Sozial- oder preisgebundenen Wohnungen zur Hälfte
- bei frei finanzierten Wohnungen je nach Wohnwert zu einem Viertel oder zur Hälfte*
* Es geht darum, ob der Balkon, die Loggia oder die Terrasse den Wohnwert erhöht. Dies ist etwa bei einer besonders aufwendigen Gestaltung des Outdoor-Wohnzimmers der Fall.
Für wen eignet sich eine 1-Zimmer-Wohnung?
Eine 1-Zimmer-Wohnung eignet sich im Wesentlichen für folgende Personengruppen:
- junge Menschen, die zum ersten Mal aus dem Elternhaus ausziehen
- Singles
- Azubis
- Studierende
- Pendler
- Berufstätige, die wenig Zeit zu Hause verbringen
- Senioren, die so weit wie möglich allein zurechtkommen wollen (zurückzulegende Strecken in der Wohnung, Reinigungsaufwand etc.)
Tipp:
Eine 1-Zimmer-Wohnung empfiehlt sich für eine Person. Doch unter bestimmten Umständen können auch Paare zusammen in einer 1-Zimmer-Wohnung leben.
Und umgekehrt gilt selbstverständlich, dass nicht alle Singles, Azubis, Studierenden, Pendler und Senioren gleich sind. Manche Personen brauchen aufgrund ihrer Persönlichkeit mehr Platz, auch wenn sie allein in einer Wohnung leben.
Kurzum sollte man nicht den Fehler machen und schon von vornherein denken: „Ich bin allein, also genügt mir sicherlich eine 1-Zimmer-Wohnung.“
Welche Vorteile hat eine 1-Zimmer-Wohnung?
Eine 1-Zimmer-Wohnung hat zwei große Vorteile:
- Geringere Kosten: Weniger Wohnfläche bedeutet weniger Miete. Außerdem braucht man weniger Einrichtungselemente, was die Kosten weiter reduziert. So ist das Wohn- & Schlafzimmer meistens ein Raum.
- Geringerer Reinigungsaufwand: Weniger Wohnfläche bedeutet weniger Böden und Möbel, die es regelmäßig zu putzen gilt. So bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben.
Vorteile im Vergleich zu Studentenwohnheim und WG-Zimmer
Im Vergleich zu Alternativen wie Studentenwohnheim oder Wohngemeinschaft bietet eine 1-Raum-Wohnung ebenfalls wesentliche Vorteile: Du genießt mehr Privatsphäre und kannst dich freier entfalten.
Wenn du allein lebst, darfst du allein entscheiden, wie du die 1-Zimmer-Wohnung einrichten willst. Zudem gibt es keine lästigen Streitereien über Putz- und Einkaufspläne. Und Küche und Bad sind garantiert immer frei.
Welche Nachteile hat eine 1-Zimmer-Wohnung
Es gibt aber auch zwei Nachteile im Zusammenhang mit einer 1-Raum-Wohnung:
- Die Einrichtung ist nicht ganz so einfach. Man muss schon ein bisschen kreativ sein, um beispielsweise eine 15 qm Wohnung einzurichten und sich bei vielem auf das Wesentliche beschränken.
- Es kann manchmal ziemlich eng werden, im wahrsten Sinne des Wortes, etwa wenn Familie oder Freunde zu Besuch kommen. Aber auch für einen selber wird der Wohnraum mitunter vielleicht zu klein. Dass solche Phasen kommen (und wieder gehen) können, dessen sollte man sich von Anfang an bewusst sein, wenn man das Leben in einer 1-Zimmer-Wohnung wählt.
Wie viel kostet eine 1-Zimmer-Wohnung ungefähr?
In Deutschland und Österreich kostet eine 1-Zimmer-Wohnung warm meistens 500 Euro aufwärts. Günstigere 1-Raum-Wohnungen werden immer mehr zur Ausnahme. Wer ein solches Angebot erwischt, kann sich glücklich schätzen.
Die genauen Kosten für eine 1-Zimmer-Mietwohnung hängen von folgenden Faktoren ab:
- Standort
- Lage
- Größe
Anschauliches Beispiel: In Leverkusen findest du für 600 Euro warm teilweise eine 40 qm große 1-Zimmer-Wohnung, während du im Kölner Zentrum den gleichen Preis für eine 1-Raum-Wohnung mit 30 qm hinlegst.
Prinzipiell lässt sich beobachten, dass 1-Zimmer-Wohnungen gerade in Großstädten wie Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder München auf einem hohen Kostenniveau liegen. Auch in beliebten Studentenstädten wie Freiburg, Gießen oder Münster wird der verfügbare Wohnraum in dieser Wohnungskategorie zunehmend knapper, wodurch er sich weiter verteuert.
Im Übrigen ist der Preis pro qm bei 1-Zimmer-Wohnungen höher als bei Wohnungen, die mehrere Zimmer aufweisen.
Tipp:
Oftmals wird empfohlen, sich für kostengünstigeres Wohnen ein WG-Zimmer zu mieten. Es ist inzwischen jedoch so, dass ein solches WG-Zimmer häufig fast genauso viel kostet wie eine eigene 1-Zimmer-Wohnung. Woran das liegt, erfährst du hier.