Du hast vergessen, deine gekochten Nudeln in den Kühlschrank zu stellen. Jetzt fragst du dich, ob du sie trotzdem noch guten Gewissens essen kannst oder sie doch besser entsorgen solltest.
In diesem Beitrag erfährst du, wie lange gekochte Spaghetti, Linguine, Penne, Farfalle, Fusilli und Co. ungekühlt haltbar sind. Zudem gehe ich darauf ein, woran du ungenießbare Nudeln einfach erkennst und was du sonst noch beachten solltest.
Wie lange sind gekochte Spaghetti ungekühlt haltbar?
Als Faustregel gilt, dass gekochte Spaghetti beziehungsweise prinzipiell Nudeln ohne Kühlschrank etwa zwölf bis 24 Stunden haltbar bleiben, je nachdem, ob sie schon mit Soße zubereitet oder noch ganz pur sind.
An dieser Angabe kannst du dich grob orientieren. Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, durch die sich die Haltbarkeit der außerhalb des Kühlschranks gelagerten Nudeln verkürzen oder auch verlängern kann. Im Wesentlichen entscheiden die folgenden beiden Punkte:
- Art der Soße
- Jahreszeit und Temperatur in der Küche
Mit oder ohne Soße beziehungsweise Soßenart
Im Idealfall hast du die Nudeln noch nicht mit Soße veredelt. Denn wenn sie pur sind, kannst du sie häufig auch nach zwei Tagen ohne Kühlschrank weiterhin problemlos essen.
Bei Nudeln in Soße sieht die Sache ein bisschen anders aus. Hier kommt es hauptsächlich darauf an, um welche Art von Soße es sich handelt:
- Ölbasis (z.B. „Spaghetti olio e aglio“ oder Pesto): Nudeln ohne Kühlschrank mindestens einen Tag haltbar
- Tomatenbasis, Nudeln mit Tomatensauce (z.B. „Spaghetti pomodoro“ oder „Penne arrabbiata“): Nudeln ungekühlt zumindest einen Tag haltbar, vor allem, wenn die Soße viel Öl enthält
- Käse- und/oder Rahmbasis (z.B. „Spaghetti gorgonzola“ oder „Penne quattro formaggi“): Nudeln ohne Kühlschrank maximal einen Tag haltbar
- Soße mit Fleisch (z.B. „Spaghetti bolognese“): Nudeln ungekühlt maximal zwölf Stunden haltbar
- Nudeln mit Sahnesauce
Bei einer fleischhaltigen Soße solltest du wirklich vorsichtig sein. Denn Fleisch verdirbt ungekühlt sehr schnell. In einem solchen Fall rate ich dir, die Nudeln wegzugeben, wenn sie länger als einen halben Tag außerhalb des Kühlschranks gestanden haben.
Auch bei stark käse- und/oder rahmhaltigen Soßen empfehle ich dir, dich eher an die Zeitangabe zu halten. Nach mehr als 24 Stunden verzichtest du besser darauf, die Nudeln noch zu essen.
Bei Nudeln mit einer sehr öligen Soße hast du meiner Erfahrung nach häufig auch nach zwei Tagen ohne Kühlung noch gute Chancen, dass sie weiterhin genießbar sind. Ich mache das immer mal wieder. Bisher habe ich keinen Schaden davon getragen.
Jahreszeit und Temperatur in der Küche
Wie lange gekochte Nudeln mit oder ohne Soße ungekühlt haltbar bleiben, hängt klarerweise auch davon ab, welche Jahreszeit gerade ist und welche Temperatur in der Küche beziehungsweise am Ort der Aufbewahrung herrscht.
Beispiel:
Winter. Die Außentemperaturen sind niedrig und die Küche wird zumindest während der Lagerung der Spaghetti nicht beheizt. Unter diesen Umständen haben es die Nudeln im Raum ziemlich sicher mindestens genauso kalt wie im Kühlschrank. Das kann die Haltbarkeit verlängern.
Demgegenüber werden die Nudeln logischerweise schneller schlecht, wenn es im Raum dauerhaft relativ warm ist. Dies kann an heißen Sommertagen ebenso der Fall sein wie im Winter, wenn die Heizung beständig an bleibt.
Um einschätzen zu können, ob deine Nudeln noch haltbar sind, solltest du diese Aspekte also stets einbeziehen.
Übrigens macht mitunter auch die Wohnart einen Unterschied. Beispielsweise ist es in meiner EG-Wohnung selbst bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad immer noch relativ kühl, sodass ich gekochte Nudeln locker ein bis zwei Tage ohne Kühlschrank aufbewahren kann.
Wenn ich stattdessen im Dachgeschoss wohnen würde, wo sich die sommerliche Hitze extremst in den Räumen staut, hätte ich hingegen gar kein gutes Gefühl dabei, die Nudeln auch nur einen Tag nach der ungekühlten Aufbewahrung noch zu essen.
Individuelle Voraussetzungen berücksichtigen
Bei der Entscheidung, ob du die gekochten Spaghetti trotz stunden- oder gar tagelanger Lagerung außerhalb des Kühlschranks noch essen kannst, solltest du unbedingt auch deine individuellen Voraussetzungen berücksichtigen. Bist du eine robuste Natur oder eher anfällig für Infektionen?
Wenn du an Vorerkrankungen leidest, insbesondere solchen im Magen-Darm-Trakt, beförderst du die Nudeln besser schon nach einem halben Tag über den Jordan.
Aber auch ohne diagnostizierte Erkrankung solltest du lieber früher die Finger von den ungekühlt aufbewahrten Spaghetti lassen, wenn du weißt, dass du einen empfindlichen Magen hast.
Natürlich ist es in Zeiten wie diesen furchtbar, kostbare Lebensmittel einfach wegzuwerfen. Doch es bringt ja auch nichts Gutes, wenn du nach dem Verzehr der Nudeln heftige Magenschmerzen bekommst, eventuell mit Durchfall und/oder Erbrechen. Schlimmstenfalls erleidest du sogar eine Lebensmittelvergiftung, die auch richtig gefährlich werden kann.
Also:
Sei besonders vorsichtig, wenn du zum Kränkeln neigst. Deine Gesundheit ist wichtiger als das gute Gefühl, ein paar Nudeln und Euro nicht verschwendet zu haben.
Woran du ungenießbare Spaghetti erkennst
Um zu erkennen, ob gekochte Nudeln noch gut sind, musst du kein Lebensmittelexperte sein. Ein halbwegs passabler Hausverstand beziehungsweise funktionierende Sinne reichen völlig aus.
Nicht mehr genießbare Nudeln
- sehen schmierig/schleimig aus,
- riechen sehr säuerlich und
- schmecken widerwärtig.
Mach also am besten den Test, je nachdem, auf welchen deiner Sinne du dich am meisten verlassen kannst. Spätestens bei der Geschmacksprobe wirst du merken, ob die Nudeln noch genießbar sind.
Übrigens:
Dass die Spaghetti oder Penne einen recht harten Eindruck machen und nicht mehr ganz so frisch schmecken, ist ganz normal. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht mehr essbar wären.
Wie du hart gewordene Nudeln verwerten kannst
Um nach der Stehzeit das Maximum an guter Konsistenz und leckerem Geschmack aus den Nudeln herauszuholen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Wenn die Spaghetti pur, also frei von Soße sind, kannst du sie noch einmal für etwa zwei oder drei Minuten in kochendem Salzwasser erhitzen und erweichen. Alternativ oder ergänzend machst du knusprige Bratnudeln aus ihnen. Dazu brätst du sie einfach kurz mit etwas Fett in einer Pfanne an.
Nudeln mit Soße erwärmst du am besten zwei Minuten in der Mikrowelle oder rund fünf Minuten auf dem Herd, wahlweise im Topf oder in einer Pfanne. Währenddessen solltest du die ganze Zeit umrühren, damit die Nudeln nicht anbrennen.
Um mögliche Bakterien sicher abzutöten, muss die Mikrowellen- oder Herdtemperatur mindestens 70 Grad Celsius betragen. Achte also darauf, dass du die Nudeln ordentlich erhitzt.
Haltbarkeit gekochter Nudeln im Kühlschrank
Zum Abschluss dieses Beitrags will ich noch kurz darauf eingehen, wie lange gekochte Nudeln im Kühlschrank haltbar sind, damit du umfassend Bescheid weißt.
Im Falle der gekühlten Lagerung kannst du gekochte Spaghetti, Penne und Co. ohne Soße gut vier bis fünf Tage verwerten. Sind sie schon in Soße getaucht, verkürzt sich die Haltbarkeitsdauer auf etwa drei bis vier Tage, abhängig von der Soßenart.
Doch auch hier gilt: Verlasse dich nicht allein auf diese zeitlichen Angaben, sondern folge in erster Linie deiner sinnlichen Wahrnehmung.
Übrigens:
Bevor du die Nudeln in den Kühlschrank gibst, solltest du sie erst abkühlen lassen. Dies sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser verdampft und sich später nicht im Kühlgefäß sammeln kann. Denn Feuchtigkeit führt bekanntlich zu schnellerer Schimmelbildung.
Nachdem deine Spaghetti abgekühlt sind, füllst du sie am besten in eine luftdichte Frischhaltedose. Du kannst sie ansonsten aber auch in einem Topf mit Deckel in den Kühlschrank stellen.