Ein begehbarer Kleiderschrank klingt nach Luxus und ist für Viele ein lang gehegter Traum – aber in einer engen Wohnung scheinbar unmöglich umsetzbar.
Doch tatsächlich gibt es einige raffinierte Ideen, die den begehbaren Kleiderschrank für kleine Räume wahr werden lassen.
1. Offenen Kleiderschrank in Szene setzen
Zugegeben, es ist nicht das riesige, von Schuhen und Designer-Handtaschen überbordende XXL-Zimmer, das der begehbare Kleiderschrank in den Medien oft darstellt.
Aber dafür handelt es sich um eine tolle und ungewöhnliche Variante, deine Kleidung zu verstauen – ohne auf einen herkömmlichen Schrank zurückzugreifen.
So verzichtest du auf das massige Möbelstück im Raum und kannst die freie Fläche flexibel für Anderes nutzen. Zudem entsteht zumindest der Vibe vom begehbaren Kleiderschrank.
Wie gelingt ein offener Kleiderschrank? Diese Kleiderschranklösung für kleine Räume bringt alles mit, was ein gewöhnlicher Schrank auch hat, bis auf das wuchtige Gehäuse. Vielmehr stellst du die einzelnen Elemente frei im Raum auf.
Besonders schön funktioniert das in einer Zimmerecke, die dem Thema Kleidung gewidmet ist. Dort hast du volle Bewegungsfreiheit, sodass der Bereich auch gleich als Ankleide dienen kann.
Offenen Kleiderschrank erstellen – so geht es
- Eine frei stehende Kleiderstange bildet das Herzstück deines offenen Kleiderschrankes
- Alternativ kann die Stange hängend an der Decke befestigt sein – oder stattdessen in der Wand verankert – entscheide, was dir am besten gefällt
- Darunter bleibt Platz für Aufbewahrungsboxen und Körbe: Darin finden Unterwäsche, Socken, Gürtel und Accessoires ebenso Platz wie Schuhe
- Seitlich der Kleiderstand kannst du offene Regale aufstellen, oder du hängst ein Wandboard über die Stange, etwa für gefaltete Kleidung oder weitere Boxen
- Ein bodenlanger Standspiegel rundet den Bereich ab und intensiviert das Flair eines begehbaren Kleiderschrankes
- Als Ergänzung für mehr Komfort bietet sich ein hübscher Hocker oder Sessel an. Er dient als Sitzgelegenheit beim Umkleiden sowie als Ablage.
Für all diejenigen, die ohnehin auf Minimalismus im Kleiderschrank achten, ist es eine gute Idee, einfach zur Offenheit zu stehen. So siehst du direkt, welche Stücke du besitzt und kannst direkt im Geiste das nächste Outfit kombinieren.
Tipp:
Beim offenen Kleiderschrank ist Ordnung das A&O. Sonst entsteht ein unruhiger Effekt, der den Raum kleiner wirken lässt. Ordnungssysteme und Aufbewahrungshelfer wirken wie Zauberei gegen das Chaos.
2. Abstellkammer als begehbaren Kleiderschrank nutzen
Liegt in deiner Wohnung eine kleine Abstellkammer, dann ziehe in Erwägung, dir darin einen begehbaren Kleiderschrank einzurichten.
Ansonsten würdest du in dem Mini-Raum wahrscheinlich wahllos Gerümpel ansammeln oder schwer verstaubare Haushaltsgegenstände wie etwa den Staubsauger lagern: Kurz gesagt, der Raum würde nicht viel zum Wohnflair beitragen.
Setzt er hingegen deinen Traum vom begehbaren Kleiderschrank um, sorgst du damit nicht nur für eine Extraportion Wohnlichkeit, sondern sparst auch viel Platz, etwa so:
- Kein Schuhschrank mehr im Flur nötig
- Sperriger Kleiderschrank im Wohn- oder Schlafzimmer entfällt
- Selbst die Garderobe lässt sich unter Umständen in den begehbaren Kleiderschrank einbinden
- Kleine Beauty-Accessoires wie Föhn oder Steamer lassen sich dort ebenfalls platzsparend in einer Box unterbringen
Zahlreiche raffinierte Schrank-Elemente lassen sich einzeln kaufen und passend zusammenstellen. Kleiderstangen, Haken, Regale und Kommoden gibt es in vielseitiger Form. Für extrem kleine Räume kannst du lediglich eine Wand mit entsprechenden Elementen nutzen.
- tolle Preis-Leistung
- wirkt nicht so klobig
- stabil & modern
Auf der angrenzenden oder gegenüberliegenden Wand kommen stattdessen nur dekorative Haken zum Einsatz. Hier können deine Lieblingsstücke prangen oder Jacken und Mäntel ebenso unterkommen wie Accessoires.
Tipp:
Willst du den Mini-Raum auch als Ankleide nutzen, dann achte auf gutes Licht. Entweder du installierst ein Deckenlicht mit Tageslicht-Qualität oder du nutzt ein ohnehin vorhandenes Fenster. Vom Fenster sollte allerdings kein direktes Sonnenlicht auf die Kleidung gerichtet sein, da diese sonst leichter ausbleicht.
3. Begehbaren Kleiderschrank gestalten hinter Vorhang
Viele Wohnungen sind zwar klein, weisen aber spannende Grundrisse mit besonderen Nischen und Winkeln auf. Ein Mauerfortsatz, ein Vorsprung: allesamt perfekt, um dazwischen einen begehbaren Kleiderschrank einrichten zu können.
In diese Nische schlichtest du Regal-Elemente und Stangen oder baust dir aus einfachen Brettern eigene Regalsysteme. Im Baumarkt passend zugeschnittene Holzplatten mit Winkeln verschraubt um hübsch lackiert, können ebenso toll wirken wie puristische Metallgerüste zum Aufbewahren von Kartons und Ablageböden.
Um die Schrank-Nische vor Blicken sowie Schmutz und Licht zu schützen, kannst du davor einen dekorativen Vorhang spannen. Einfach eine Gardinenstange quer zwischen den Wänden verlegen oder an einem Deckenvorsprung eine Schiebeleiste befestigen.
Sobald du den Vorhang zur Seite ziehst, wird dein Kleiderschrank begehbar. Bei geschlossenem Vorhang hingegen entsteht ein aufgeräumtes Bild.
Tipp:
Entsprechende DIY-Kleiderschränke in Nischen sind nach Belieben erweiterbar. Starte mit dem Nötigsten, etwa eine Kleiderstange und einigen Fächern oder Aufbewahrungssystemen, und schau dann schrittweise, wie du deinen Schrank erweitern willst.
4. Dachschrägen mit Raumteiler umbauen
Ähnlich wie Nischen lassen sich auch die Wände unter dem Dach hervorragend in begehbare Kleiderschränke umwandeln. Hier bietet es sich sogar besonders an, da die Dachschrägen oft als unliebsame tote Winkel gelten, mit denen sich nicht anfangen lässt.
Indem du einen hohen Raumteiler ein Stück weit vor der Dachschräge aufstellst, grenzt du damit einen separaten Raum ab. Dieser Raumteiler für den kleinen Raum kann eine schlichte spanische Wand sein oder direkt ein stattliches Regal. Dann lässt er sich sogar in den Kleiderschrank einflechten, und beherbergt etwa:
- Schuhe – dekorativ offen oder geschützt im Karton
- Handtaschen als Blickfang
- Hübsche Aufbewahrungskörbe mit kleineren Accessoires
- Kleine Pflanzen oder Lichtquellen für mehr Flair
Im Bereich der Dachschräge bleibt viel Raum für Kleiderstangen. Lässt du sie direkt an der Schräge hängen, sparst du Platz am Boden. Alternativ lassen sich praktische Teleskopstangen zwischen Boden und Decke einspannen. Ihre Querverbindungen bieten Platz, um Bügel daran aufzuhängen.
Tipp:
Spezielle Kommoden oder Regale mit abgeschrägtem Hinterteil können entlang der Schrägen eine gute Figur machen. Oberhalb bleibt immer noch Raum für Haken oder eine hängende Kleiderstangenlösung.
5. Gleit- und Schiebetüren einbauen
Vorhänge und Raumteiler funktionieren sehr gut, um den begehbaren Kleiderschrank platzsparend und ohne größeren Aufwand an Zeit und Geld abzugrenzen. Falls du jedoch etwas mehr investieren willst, kannst du dir extra Gleit- oder Schiebetüren gönnen.
Mit etwas Know-how lassen sich entsprechende Türen leicht zwischen zwei Wandvorsprüngen einziehen. Das Ergebnis wirkt äußerst schick und professionell und kostet in der Regel nicht die Welt.
Neben dem absolut edlen Look bleibt deine Kleidung hinter gut schließenden Gleittüren optimal vor Staub, Licht oder Gerüchen geschützt. Das kann sich insbesondere im Einzimmer-Apartment lohnen, wenn deine Küche in demselben Raum liegt.
Tipp:
Damit der Wohnraum noch größer wirkt, wählst du am besten helle Türen, etwa aus Milchglas, glänzendem Kunststoff oder mit Spiegelfläche.
6. Fertigschränke für höchste Flexibilität
Wer hingegen häufig umzieht und dennoch einen begehbaren Kleiderschrank genießen möchte, bekommt durch ein fertiges Modell ein Maximum an Freiheit geboten. Von verschiedenen Möbelherstellern gibt es Fertigschränke, die begehbar sind.
Diese Konstruktionen benötigen zwar ein gewisses Maß an freiem Platz, um sich überhaupt aufstellen zu lassen. Mit kompakten Drehtüren ausgestattet, sind sie in der Regel aber extra auf die Anforderungen enger Räume ausgelegt. Zudem kommen sie oft mit zusätzlichen Stauraum-Fächern.
Der Vorteil: Der Fertigschrank ist nicht auf die sehr einmaligen Gegebenheiten einer speziellen Wohnung – wie etwa Nischen oder besondere Wandverläufe und Schrägen – angewiesen. Er lässt sich überall wieder unkompliziert aufstellen und eignet sich daher perfekt für häufiges Umziehen.
7. Begehbaren Kleiderschrank unter Hochbett kreieren
Ein klassisches Hochbett hat für eine kleine Wohnung vielerlei Vorteile. Einer davon liegt darin, dass man unter dem Bett einen begehbaren Kleiderschrank einrichten kann. Je nachdem, für welche Art von Hochbett du dich entscheidest, stehen dir verschiedenste Möglichkeiten für deinen Schrank offen.
Ein fertiges Modell lässt unter der Liegefläche viel freien Raum. Dort kannst du an der Unterseite des Bettes – also in etwa dort, wo sich der Lattenrost befindet – eine Kleiderstange aufhängen. Wer nicht bohren und schrauben will, kann eine extravagante Hängegarderobe am Rost fest anknoten.
Oder du schiebst einfach einen offenen Kleiderständer darunter. Die Rückwand sowie Seiten lassen sich nach Herzenslust mit Boxen befüllen. Selbst eine kleine Kommode findet Platz. Willst du deinen begehbaren Kleiderschrank unter dem Bett nicht für alle Blicke offen lassen, kannst du dir besonders einfach wieder mit einem Vorhang behelfen.
Alternativ gibt es komplexe Hochbetten mit integrierten begehbaren Kleiderschränken und zahlreichen Schubladen sowie Stauraum-Fächern.
Entscheidest du dich hingegen für ein DIY-Hochbett, bist du in den Abmessungen flexibel. Das bedeutet, du kannst deinen Schrank unter dem Bett relativ hoch gestalten, sodass du dich beim Betreten nicht bücken musst.
Tipp:
Der begehbare Kleiderschrank unter dem Hochbett eignet sich besonders gut, um eine kleine Einraumwohnung platzsparend einzurichten und dabei größer wirken zu lassen.