Haustiere machen das Leben schöner. Zahlreichen Studien zufolge steigern sie das menschliche Wohlbefinden. Tierische Freunde können sowohl bei Depressionen als auch bei körperlichen Erkrankungen Linderung verschaffen.
Doch welche Tiere sind für eine kleine Wohnung geeignet? Hier lernst du mindestens sechs passende neue Mitbewohner kennen.
Die Größe des Tieres entscheidet – nicht!
Auf den ersten Blick könnte es so scheinen, als sollte das richtige Haustier für eine kleine Wohnung einfach ebenfalls möglichst klein sein. Tatsächlich ist die Sache aber etwas komplizierter: So raten Tierschützer dringend davon ab, Goldhamster in der Wohnung zu halten.
Die meisten deutlich größeren Hunderassen gelten jedoch als geeignet, ganz unabhängig von der verfügbaren Anzahl an Quadratmetern.
Ob ein Haustier geeignet ist für die Haltung auf engem Wohnraum, hängt von dessen Bedürfnissen sowie dem natürlichen Lebensraum ab. So bringen etwa Goldhamster einen extrem ausgeprägten Bewegungsdrang mit, der durch das typische Laufrad kaum befriedigt werden kann.
In der Natur leben sie in einem unterirdischen System aus Röhren – pures Kontrastprogramm zum winzigen Käfig.
Einen Hund hingegen kannst du jeden Tag im Freien beschäftigen und ihm dort jede Menge Auslauf und Erlebnisse bieten. Naturgemäß sind die Fellnasen vor allem auf die Bindung zum Menschen geprägt.
Das heißt, die Wohnungsgröße ist für sie zweitrangig. Wer allerdings keine Zeit für tägliche ausgedehnte Gassirunden mitbringt, wählt besser dennoch ein anderes Haustier.
6 Haustiere für kleine Wohnungen
1. Geckos
Der Gecko steht hier stellvertretend für verschiedene faszinierende Reptilien wie Schlangen oder Echsen. Aber insbesondere Leopardgeckos erweisen sich für Anfänger als hervorragend geeignet. Sie sind relativ pflegeleicht.
Dennoch solltest du dich vorab umfassend über ihre Anforderungen informieren, bevor ihr zusammenzieht. Mit einem guten Buch oder ausgiebiger Online-Recherche wirst du aber problemlos zum Gecko-Versteher.
Zudem handelt es sich hier um kein Kuscheltier. Vielmehr lautet die Devise: beobachten und bewundern statt schmusen! Im Winter musst du zudem völlig auf deinen neuen Mitbewohner verzichten, denn dann hält er Winterruhe.
Was dein wechselwarmer Kumpel in Sachen Einrichtung vor allem braucht, ist ein ausreichend großes Terrarium mit der passenden Beleuchtung und ganz wichtig: der richtigen Temperatur.
Tipp:
Geckos leben in kleinen Gruppen, also stelle dich lieber direkt darauf ein, mehrere Tiere zu adoptieren. Von der Einzelhaltung ist abzuraten.
2. Ratten
Die Nagetiere begeistern nicht jeden und stehen nach wie vor in einem eher schlechten Ruf. Gehörst du jedoch zu den Rattenfreunden, dann erwartet dich hiermit ein kluger und spaßiger Mitbewohner.
Aufgrund ihrer hohen Intelligenz sind Ratten sogar zur Erziehung durch das sogenannte Clicker-Training geeignet. Zudem ist für Action gesorgt, denn im wachen Zustand sind Ratten ständig beschäftigt und auf Achse.
Was auch sie dringend benötigen, ist die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Wenigstens zwei Tiere solltest du aufnehmen. Damit der Käfig geeignet ist, muss sein Boden mindestens 80 cm lang sein.
Da es sich um begeisterte Kletterer handelt, kannst du jedoch sorglos in die Höhe bauen, um den Nagern viel Bewegung zu verschaffen. Perfekt, denn dadurch brauchst du in einer kleinen Wohnung für die Rattenhaltung nicht so viel Platz am Boden herzugeben.
Tipp:
Gerne wollen Ratten auch täglich frei durch die Wohnung flitzen und neue Gebiete erkunden. Also besser Kabel und Steckdosen sichern. Dasselbe gilt für alles Sonstige, das nicht angeknabbert werden darf!
3. Wellensittiche
Dir ist es zu leise in deiner Wohnung? Dann sorgt ein fröhliches Wellensittich-Paar für lautstarke Unterhaltung! Vorausgesetzt, sie fühlen sich wohl in ihrer Umgebung, sorgen die Mini-Papageien absolut für gute Laune.
Schon allein das bunte Federkleid macht Freude. Aber auch sonst ist es einfach unterhaltsam, den kleinen Power-Paketen beim Spielen, Klettern und Fliegen zuzusehen.
Die handelsüblichen Käfige sind allerdings oft viel zu klein und dienen lediglich als Übernachtungsmöglichkeit. Tagsüber solltest du deinen Wellensittichen Freiflug in einem gesicherten Zimmer bieten.
Bei den Schwarmvögeln gilt ganz besonders: Einzelhaltung ist tabu, oft werden von professionellen Fachhändlern gar keine einzelnen Wellis verkauft. Kanarienvögel und Co. sind natürlich ebenfalls geeignet für die kleine Wohnung.
Lediglich große Exemplare wie stattliche Papageien würden auf engem Raum wahrscheinlich eher nicht glücklich.
Tipp:
Hast du einen Balkon, Garten oder anderweitig passenden Raum zur Verfügung, kannst du den Vögeln eine kleine Freiflug-Voliere bauen. Das ist gar nicht so schwierig: Anleitungen gibt es im Internet. Die großzügige Voliere ist auch dann eine gute Idee, wenn sich Freiflug in der Wohnung eher schwer einrichten lässt.
4. Fische
Der Blick auf die bunte Unterwasserwelt wirkt herrlich entspannend. Zudem macht es Spaß, die farbenfrohen Bewohner deines Aquariums zusammenzustellen. Pflegeleicht sind Fische auf jeden Fall, schließlich verlieren sie kein Fell, bellen nicht und knabbern auch nichts an.
Dennoch solltest du dich vorab ins Thema Aquaristik einlesen. Ein gutes Ratgeberbuch beantwortet alle Fragen rund um die richtige Zusammenstellung deines Unterwasserteams als auch zur angemessenen Größe und Gestaltung des Beckens.
Tipp:
Niedliche kleine Wasserschildkröten stellen eine extravagante Besetzung fürs Aquarium dar. Größere, an Land lebende Exemplare gelten entgegen der häufigen Meinung allerdings als nicht geeignet für enge Wohnungen. Denn die Schildkröten sind trotz ihres gemächlichen Tempos darauf ausgerichtet, sich gerne über weite Strecken zu bewegen.
5. Katzen
Mit einigen Maßnahmen kannst du auch Katzen auf wenigen Quadratmetern ihr Wohnparadies einrichten. Dazu gehören etwa in die Höhe gerichtete Klettermöglichkeiten wie große Kratzbäume, Kletterbretter sowie stets abwechslungsreiches Spielzeug.
Auch für kleine Ausflüge auf den gesicherten Balkon oder an der Leine nach draußen sollte gesorgt sein. Katzen belohnen dich mit ihrer Schönheit, ihrem besonderen Wesen und dem Schmusefaktor – erfordern aber einiges an Engagement, um wirklich glücklich zu sein.
Kommt Freigang nicht infrage, solltest du zudem unbedingt zwei Stubentiger halten. Denn die Samtpfoten sind keineswegs Einzelgänger. Vielmehr brauchen sie Kontakt zu ihresgleichen. Das wiederum erfordert ein angemessen ausgerüstetes Revier mit mehreren Toiletten und Fressmöglichkeiten für jede Katze.
Tipp:
Einige Rassen sind besonders ruhig und ausgeglichen, mit eher gering ausgeprägtem Freiheitsdrang. Dazu zählen: Perser, Britisch Kurzhaar und Kartäuser. Weniger sind wilde Energiebündel wie Siam, Maine Coone oder Norwegische Waldkatze für die reine Wohnungshaltung auf sehr engem Raum geeignet.
6. Hund
Manche Hunde sind hervorragend für das Leben in einer kleinen Wohnung geeignet. Als ideale Wohnungshunde bellen sie wenig, benötigen nicht allzu viel Auslauf und gelten insgesamt als sehr pflegeleicht.
Ausgeglichene Rassen mit eher ruhigem Temperament sind bei geringem Platzangebot die beste Wahl. Dadurch wäre eine Deutsche Dogge mit ihrem entspannten Wesen sogar deutlich unkomplizierter für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung als der zwar kompakte, aber besonders wilde Jack Russel Terrier.
Beliebte Wohnungshunde:
- Französische Bulldogge
- Pudel
- Dackel
- Mops
- Shiba Inu
Tipp:
Wenn du nur einen einzigen Mitbewohner aufnehmen willst, ist ein Hund die perfekte Wahl. Schließlich braucht er – anders als die meisten Haustiere – nicht unbedingt einen Artgenossen in seinem Leben, um vollauf glücklich zu sein.
Fazit: Bist du bereit für tierischen Zuzug?
Wer sich auch auf engem Wohnraum nach einem Haustier sehnt, bekommt dafür erstaunlich viele Möglichkeiten von Reptilien über Vögel bis hin zu Fischen. Doch alle Varianten sind immer mit einem gewissen Aufwand verbunden:
- Kostenfaktor für Erstanschaffung ausreichend großer Käfige, Terrarien und Co.
- in den meisten Fällen Adoption eines Zweittieres
- artgerechte Sicherung und Gestaltung der Wohnung, etwa für Freigang oder Freiflug
Ob ein Haustier für eine kleine Wohnung geeignet ist, hängt weniger von dessen Körpergröße als von seinen Bedürfnissen ab. Tatsächlich triffst du dadurch manchmal mit einem mittelgroßen Hund, dem du jeden Tag viel Auslauf im Freien verschaffen kannst, die bessere Wahl als mit einem Nager im kleinen Käfig.
Wer ohnehin sehr beengt wohnt, sollte seinen Wunsch nach einem neuen tierischen Mitbewohner gut überdenken. Denn Fakt ist, dass selbst kleinste Tiere einen gewissen Platz benötigen, um wirklich artgerecht, frei und glücklich leben zu können – und nichts Geringeres sollte das Ziel sein.
