Möglichst kompakt und multifunktional: So sollte die ideale Einrichtung für eine 20 qm Wohnung aussehen. Schließlich gilt es hier, bis zu fünf Räume in einem unterzubringen. Doch mit einigen Tricks finden Schlafzimmer, Wohnbereich, Arbeits- und Esszimmer sowie Küche ohne Probleme in einem Einraum-Apartment Platz.
1. Prioritäten setzen
Ins Wohnzimmer gehört ein Sofa, so die klassische Ansicht, die vielleicht noch beim Einrichten von Wohnungen mit 30 qm klappt. Bei einem Wohnraum von 20 qm wird es schwierig. Deshalb ist es ratsam, dich von den althergebrachten Wohnvorstellungen zu lösen, wenn du eine Wohnung mit 20 qm einrichten willst. Überlege vielmehr, was du wirklich brauchst und was für deinen Lifestyle entscheidend ist.
Soll es unbedingt ein Sofa sein, dann muss sich das sperrige Möbelstück mindestens durch eine weitere Funktion auszeichnen. Es könnte etwa klassisch als Schlafcouch daherkommen.
Bist du eher der gesellige Typ, eignet sich stattdessen vielleicht aber ein kleiner Tisch viel besser, um dort mit Freunden zu essen und zu plaudern. Auch um offiziellere Gäste wie einen Versicherungsberater seriös zu empfangen, bewährt sich ein Esstisch für kleine Räume.
Da es häufig an Sitzgelegenheiten fehlt, sind klappbare Zusatzstühle eine gute Idee. Bei Nichtgebrauch verschwinden sie hinter einer Tür oder im Bettkasten.
Als Faustregel für den Kauf neuer Möbel darf gelten:
Entweder das neue Stück erfüllt mindestens zwei Funktionen oder es sollte für den eigenen Lebensstil unverzichtbar sein. Alles andere ist oft unnötiger Ballast.
2. Multifunktionsmöbel an die Macht
Multifunktionalität ist auf engem Raum solch ein Gamechanger, dass wir uns die Möglichkeiten hier noch einmal genauer ansehen. Das bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass ein Möbelstück neben seiner offensichtlichen Aufgabe noch mindestens einen verborgenen Nutzen mitbringt.
Das sind typische intelligente Möbel:
- Klassische Schlafsofas für kleine Räume: tagsüber Sitzgelegenheit für bis zu drei Personen, nachts bequeme Ruheoase für dich – je nach Bauart der Couch findet auch ein Übernachtungsgast Platz
- Couchs und Chaiselongues mit Stauraum im Fußbereich
- Hocker mit Stauraum erfüllen gleich mindestens fünf Funktionen: Sitzfläche, Aufbewahrungsbox, Ablage, Couchtisch oder moderner Nachttisch neben deinem Bett
- Bett mit Schubladen, Zusatzfächern oder zumindest einem großzügigen Bettkasten
- Klappbett, das sich tagsüber zugeklappt als Schrank tarnt und dadurch viel Durchgangsfläche freigibt
- Sekretäre als versteckter Schreibtisch aus klappbarer Schreibfläche und Stauraum
3. Minimalistisch denken
Minimalismus ist zugegeben nicht jedermanns Sache. Gerade wenn es darum geht, eine kleine 20 qm Wohnung oder ein WG Zimmer einrichten zu wollen, kann ein minimalistischer Blickpunkt jedoch viel bewirken. Vor allem schafft er ein leichteres Lebensgefühl. Doch auch rein praktisch lässt sich durch Minimalismus mehr Raum schaffen.
Im Detail bedeutet das: Versuche, bei Neuanschaffungen zweimal zu überdenken, ob du sie wirklich benötigst. Das gilt ganz besonders für Kleidung. Zudem sind frei stehende Deko-Artikel betroffen. Aber auch bei Zierkissen stellt sich die Frage, ob du das Zehnte davon unbedingt auch noch brauchst?
Für Möbel gilt auf engem Raum ohnehin das Weniger-ist-Mehr-Prinzip. Du wirst erstaunt sein, wie oft dir deine kleine Wohnung durch diesen minimalistischen Ansatz helfen kann, bares Geld zu sparen.
Tipp:
Was die Dekoration betrifft, setze besser auf ein bis zwei starke Key-Pieces, anstatt den ganzen begrenzten Raum mit Nippes, Bildern oder Kleinkram zu überhäufen. Ausdrucksstarke Poster oder Rahmungen an den Wänden nehmen keinen Zusatzraum weg. Sie sorgen aber für eine Extraportion an persönlichem Flair – vor allem, wenn es sich um eigene Fotos handelt.
4. Sperrzone für Raumteiler
Bestimmt hast du schon häufig den Tipp gelesen, deine Einraumwohnung mit Raumteilern zu strukturieren. Einzelne Wohnbereiche wie Schlafecke, Wohnlounge oder Kochnische gezielt abzuteilen, sorgt für ein wohnliches Ambiente und legt das Feeling einer größeren Wohnung nahe. Regale als Raumteiler kommen dafür ebenso gerne zum Einsatz wie spanische Wände oder Vorhänge.
Doch Achtung: All das gilt nicht für sehr kleine Einraumwohnungen mit 15 bis 20 qm. Denn hier würde die Zerstückelung das Zimmer noch enger wirken lassen. Besser ist es, die Weite des Raumes zu betonen – dafür sorgen die folgenden Tipps. Wer sich dennoch eine gewisse Unterteilung wünscht, sollte subtil vorgehen.
Dezente Unterschiede der Bodenbelege können einen gliedernden Effekt erzielen, ohne selbst wuchtig im Raum zu stehen. Neben dem Bett kannst du einen Vorhang anbringen, den du einfach zuziehst, wenn du dich darin zurückziehen willst. Tagsüber kann er offen bleiben, um den Raum nicht zu erdrücken.
5. Mit Licht spielen
Die Beleuchtung des Wohnraumes hat nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern es hilft dabei, deine 20 qm Wohnung einzurichten und dabei optisch mehr Weite zu erzeugen. Natürlich genügt auch eine simple Deckenleuchte, um zu verhindern, dass du nachts über deinen schlafenden Hund stolperst.
Allerdings tut diese Art der Lichtquelle darüber hinaus auch nicht viel mehr für deine Wohnatmosphäre. Sie wirft zudem ungünstige Schatten. Dadurch lässt die Deckenleuchte den Raum für das Auge schrumpfen.
Besser: Platziere mehrere Lichtquellen geschickt, um das Einzimmer-Apartment visuell zu vergrößern. So wirken etwa Decken höher, wenn sie direkt angestrahlt sind. Angeleuchtete Wände wirken, als würden sie weiter auseinanderrücken.
Auch Einrichtungsgegenstände mit glänzenden Oberflächen reflektieren das Licht vorteilhaft. Zudem helfen Lichtinseln, deine Wohnung zu strukturieren und verschiedene Bereiche gezielt abzugrenzen.
Tipp:
Insbesondere unkomplizierte LED-Leuchten mit praktischer Aufladung via USB machen es zum Kinderspiel, den Lichtkünstler in dir zu entdecken. So bist du nicht auf die oft spärlich verteilten Steckdosen angewiesen.
6. Kraft der Farben nutzen
Helle Nuancen kombinieren
Helle Farben lassen den Raum größer, weiträumiger und luftiger erscheinen. Dafür musst du deine Wohnung nicht durchweg in Weiß einrichten. Das könnte einen eher sterilen, unwohnlichen Effekt erzeugen. Doch kombiniere zwei bis drei helle Nuancen und schau, was mit dem Raum passiert. Top-Kombis sind:
- Hellblau und Weiß
- Creme und Beige
- Rosé, Beige und Weiß
- Pastellgrün, Rose und Weiß
- Hellgrau und Creme
Chaos vermeiden
Wenn du dich für eine klare Farbidee entscheidest, gilt das nicht nur für die Wände. Auch Wohntextilien und Accessoires sollten im Idealfall in dieses Farbschema passen.
Damit wirkt das gesamte Ambiente ruhiger und auch weiträumiger. Ein wild überladenes Chaos hingegen verengt den Raum.
Vereinzelte Akzente setzen
Alternativ legst du dich nicht auf eine Farb-Kombination fest, sondern setzt ein bis zwei Akzente im kleinen Apartment. Eine farbige Wand in einem tieferen Ton als die sonstige Raumfarbe kann dem Zimmer mehr Tiefe verleihen.
Nur keine Angst vor dunkleren Nuancen. Nur weil helle Töne den Wohnraum vergrößern, gilt nicht unbedingt der Umkehrschluss – vor allem bei vereinzelten Akzentwänden. Der Boden sollte allerdings am besten immer tendenziell hell ausfallen. Auch diesen Effekt nehmen wir optisch als eher vergrößernd für den Raum wahr.
7. Spieglein an der Wand
Spiegelschränke, spiegelnde Infrarotheizungen oder ganz einfach klassische Wandspiegel: Es gibt sie in vielen Varianten. Immer jedoch erweitern Spiegel an den Wänden das Zimmer – zumindest optisch.
Das Prinzip ist simpel: Es wirkt einfach, als würde die Wohnfläche in dem gespiegelten Bereich noch weitergehen. Und ein großer bodenlanger Spiegel ist ohnehin unverzichtbar, um zu erkennen, ob die Schuhe noch zum Outfit passen.
Noch ein Argument für Spiegel: Findest du dekorative Exemplare, etwa mit Retro-Charme vom Flohmarkt, dann dienen sie zusätzlich als multifunktionales Deko-Element.
- edle moderne Optik
- hält stehend oder hängend
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
8. Für klare Struktur sorgen
Eine möglichst klare, geradlinige Raumaufteilung sorgt ebenfalls für mehr Weite. Dafür kannst du zum einen auf Designs in einem eher puristischen Look setzen und zu viel Schnörkel vermeiden. Doch das bleibt Geschmackssache. Vor allem geht es aber um eine gewisse Ordnung.
Alles sollte seinen festen Platz besitzen. Am besten überlegst du direkt beim Kauf neuer Dinge, wo du sie unterbringen wirst bzw. ob sie überhaupt noch Platz finden. Das Ziel ist, eine kleine Wohnung nicht unnötig zuzustellen. Dadurch wirkt das eigene Reich nicht nur größer, sondern du bekommst in der Tat einfach mehr Bewegungsfreiheit.
Nutze dafür den indirekten Stauraum multifunktionaler Aufbewahrungen. Auch die typischen Aufbewahrungsboxen sind eine tolle Idee: Sie vermeiden das Chaos herumliegender Sachen. Gleichzeitig sorgen sie für eine klare Optik und wirken vielleicht sogar durch ein hübsches Muster noch zusätzlich dekorativ.
Tipp:
Dank klappbarer Möbel entscheidest du selbst, was du wann benötigst. Was gerade nicht im Einsatz ist, räumst du einfach aus dem Weg. Optimal ist es, wenn diese Kleinmöbel und Accessoires mit Rollen ausgestattet sind. So geht der ständige Umbau deutlich leichter von der Hand. Tische, (Stauraum-)Hocker oder Aufbewahrungscontainer- oder Boxen sind häufig mit praktischen Rollen zu finden.
9. Luftig leichte und geräumige Möbel kombinieren
Dieser Tipp enthält zwei wesentliche Punkte in einem: Einerseits wirken filigrane Möbel auf engem Raum einfach stimmiger. Schlanke Tischbeine, nicht zu wuchtige Betten oder eher kleine Kommoden mit geringer Tiefe wirken einem erschlagenden Eindruck des Raumes entgegen.
Es ist grundsätzlich also immer ratsam, beim Kauf die zarteste Ausführung des jeweiligen Möbelstücks zu bevorzugen.
Andererseits benötigst du dennoch auch mindestens ein größeres Stück, wie etwa einen großzügigen Schrank. Schließlich lassen sich verschiedenste Habseligkeiten insbesondere bei begrenztem Wohnraum nicht einfach auf dem Boden horten. Sie hinter Schranktüren verstecken zu können, ist die deutlich besser Wahl. Hier findest du die besten Kleiderschranklösungen für kleine Räume.
Sorge hier lediglich für eine clevere Positionierung im Einzimmer-Apartment. Wenn möglich, dann stelle den Schrank an die Wand, die hinter der Eingangstür liegt. Das öffnet den Raum beim Betreten. Umgekehrt kann es beengend wirken, gleich auf ein zentral platziertes, wuchtiges Möbelstück zu stoßen, wenn du ins Zimmer kommst.
10. Hochbett oder Hängeschrank – du hast die Wahl
Um mehr aus deiner 20 qm Wohnung herauszuholen, solltest du unbedingt die Höhe nutzen. Den absoluten Klassiker dafür stellt das Hochbett dar.
Wer keine Hochbetten mag, kann die Konstruktion einfach umdrehen. Anstatt den Stauraum unter deinem Schlafplatz auszufüllen, machst du dir einfach die Wände über dem Bett zunutze.
Hochbett
Ein Hochbett für Erwachsene kann ganz unterschiedlich daherkommen. Absolut empfehlenswert sind Modelle, die unterhalb der Schlafstätte viel freien Platz lassen. Denn dort kannst du nach Bedarf genau das platzieren, was dir gefällt:
Von der Kuschelecke mit einer weiteren Matratze und vielen Kissen bis zum Mini-Büro aus Schreibtisch und Rollcontainern lässt sich alles einrichten. Auch eine Kleiderstange macht dort als Schrankersatz eine gute Figur – einfach einen Vorhang davor aufziehen und fertig.
Alternativ lassen sich kleinen Regale, Schränke oder Aufbewahrungsutensilien in diesem Bereich unterbringen.
Möchtest du etwas mehr Aufwand investieren, kannst du dein Bett auf eine Plattform bauen. Die Form des Hochbettes richtet dir eine zweite Etage im Raum ein. Die Plattform beherbergt oben das Bett. Rundherum kann sie als zusätzliche Wandfläche dienen und damit extra Stellfläche bieten.
Hängeschrank
Mit einem Hängeschrank oder wahlweise diversen Wandregalen oberhalb des Bettes verfolgst du dasselbe Prinzip: Schlafen und Stauraum auf einem Platz zu vereinen. Lediglich stellst du hierfür ein ganz normales Bett oder wahlweise ein Schlafsofa auf.
Darüber befestigst du nach Belieben deine Aufbewahrungsmöbel. Das funktioniert in der Regel gut in Eigenregie mit Bohrmaschine, Dübel und einigen Winkeln. So lassen sich aus wenigen Brettern auch kreative DIY-Wandregale bauen.
Achte darauf, dass du zwischen Matratze und der Unterkante von Schrank, Regal und Co. genügend Spielraum lässt. Du solltest dich im Bett problemlos gerade aufsetzen können, ohne mit dem Kopf irgendwo an die Hängemöbel zu stoßen. So wirkt die Konstruktion nicht beengend.
Tipp:
Die Wandbefestigung eignet sich zudem, um verschiedenes anderes Equipment platzsparend in die Einzimmerwohnung zu integrieren. So bietet es sich etwa an, den Fernseher oder DVD-Player gegenüber vom Schlafplatz an die Wand zu hängen für bequemes Serien-Binge-Watching im Bett. Ebenso schaffen Wandhaken zusätzliche Ablageflächen.
11. Zum Nischenkünstler aufsteigen
Vergiss die kleinen Zwischenräume nicht, wenn es darum geht, eine 20 qm Wohnung einzurichten. Nischen hinter Türen oder zwischen Wänden sowie inmitten zweier größerer Möbelstücke eignen sich hervorragend, um dort Dinge zu verstauen, die sonst oft anderweitig keinen Platz finden, etwa:
- Wäschekorb verstauen
- Wäscheständer verstauen
- Schuhe aufbewahren
- Sportgeräte wie Gewichte, Trainingsmatte und Hantel unterbringen
- Staubsauger verstecken
12. Gegen Kochdunst vorsorgen
Kochst du gern? Wenn du deine 20 qm Wohnung gerade komplett neu einrichten willst, solltest du unbedingt eine gute Dunstabzugshaube einplanen. Das kostet in der Regel nicht die Welt, macht sich aber langfristig immer wieder bezahlt.
Schließlich liegt die Kochnische bei den meisten Einraumwohnungen direkt mit im Wohn- und Schlafbereich. Es erhöht einfach massiv das Wohlbefinden, abends nicht im Bratdunst des zuvor genossenen Essens schlafen gehen zu müssen.
Wer etwas mehr investieren will, kann zusätzlich zur Dunstabzugshaube auch eine durchsichtige Trennwand mit Schiebetür einsetzen, wenn die Küchenzeile günstig gebaut ist. Die Installation kostet in der Regel zwischen 100 und 300 Euro und hilft im Kampf gegen schlechte Gerüche.
13. Gute Planung ist alles
Das Tolle daran, eine 20 qm Wohnung einzurichten ist: Du kannst dich im Grunde nach Herzenslust kreativ ausleben. Vieles lässt sich dank der überschaubaren Fläche auch schnell wieder ändern, etwa eine Wand neu überstreichen oder Möbel raffinierter umstellen.
Bist du jedoch gerade dabei, dich komplett neu auszustatten oder startest ganz frisch den Einzug in deine Einraumwohnung, dann ist optimale Planung wichtig. Das Entscheidendste bleibt, die vorhandene Fläche so clever wie möglich auszunutzen.
Gleichzeitig solltest du sowohl optisch als auch praktisch mehr Weite schaffen – für ein wunderbar freies Lebensgefühl. Um den Überblick zu behalten, zeichne dir den Grundriss deines Reiches mit Bleistift auf Papier auf. Oder erstelle virtuell eine Übersicht.
Auf diese Weise kannst du bereits auf dem Trockenen planen, ohne viel Kraft, Zeit oder Geld zu verschwenden. Die Maße des Wunschbettes erweisen sich doch als unpassend? Einfach ausradieren und nochmal umplanen.
Häufig eröffnet das Skizzieren neue Perspektiven und lässt die Inspiration nur so sprießen! Sieh deine Mini-Wohnung keineswegs nur als Notlösung, sondern schaffe dir auch auf engem Raum dein Wohnparadies.